top of page
Datei 25.05.15 01 03 39.jpeg

Schubert Theater

UA - Premiere: 01.06.2016

Lengh: 70 min

AWARD

1st Jury Prize 

17. Concorso Europeo di Teatro d'Arte varia

FESTIVALS

2017  Homunculus

2018  Pannopticum

PAPERMAN

by  Richard Panzenböck

2016  |  Schubert Theater

CREATIVE TEAM

Book & Concept  Richard Panzenböck

Director  Simon Meusburger

Designer  Richard Panzenböck

Lighting Designer  Simon Meusburger

Assistant  Sandra Aargoubi

Stage Construction  aufgemoebelt KG

CAST

Puppeteer  Richard Panzenböck

Puppeteer  Andrea Köhler

Puppeteer  Michaela Studeny

Puppeteer  Angelo Konzett

Puppeteer / Swing  Almut Schäfer-Kubelka

Photographs © Simon L. Mrgalla, Barbara Pálffy

17. Concorso Europeo di Teatro d'Arte varia

Winner of the 1st Jury Prize.

Begründung der Jury: Wenn einem Objekt Leben eingehaucht wird, wenn ein Gegenstand des Alltags empfindsam wird und auf Entdeckungsreise geht, dann verändert sich auch der Blick auf die Realität. Gli artisti hanno saputo unive una poetica profonda a numerosi contenuti. Das Sichtbare und das Hörbare werden kunstvoll aufeinander abgestimmt und verschmelzen zu einer gekonnt komponierten Partitur. Wir gratulieren dem Schubert Theater Wien mit Paperman.

Falter 37/16

Eine Show mit Figuren, Objekten, Schattenspiel und vielem mehr von Richard Panzenböck.

Aus zwei Packpapierstreifen gerollt, auf wackeligen Beinen erobert „Paperman“ einen hübschen, filmreif gestalteten Hinterhof. Was er findet, macht er sich zu eigen: ein Skateboard, einen Plattenspieler, eine Gitarre, ein Mikrophon, eine Discokugel und einen Super 8-Projektor samt Filmrollen. Durch seine Neugierde, sein naives Erforschen der Dinge, gerät er in brenzlige Situationen und als er seine Puppenspieler erstmals erkennt, rebelliert er heftig. Das Figurentheater entstand nach einer Idee von Richard Panzenböck, Platons Höhlengleichnis mittels analogem Live-Motion-Theater darzustellen...  - mit aufgespannten Wäschestücken als Projektionsfläche, Swing-Musik, Schattenspielen, pinkelndem Hund und sehr cooler Unterwasser-Albtraum-Szene.

Schick Magazin (16.10.2018)

„PAPERMAN“: WENN PAPIER ZUM LEBEN ERWACHT

Vor den Augen des Publikums erweckt Schauspieler und Puppenspieler (Idee & Buch) Richard Panzenböck mit seinen Helfern Almut Schäfer-Koubelka, Angelo Konzett, Andrea Köhler, Michaela Studeny unter der Regie von Simon Meusburger allabendlich auf höchst amüsante Art und Weise Papier zum Leben. Ganzen sechs Metern lebloser Backpapier-Materie (und etwas Klebeband) werden hier Stück für Stück Leben, Emotion und Lebenserfahrung eingehaucht – und es entsteht: der Paperman. 

Und dabei braucht es keinerlei Worte oder Sprache. Denn Paperman wird auch so bestens von seinem Publikum verstanden. Egal welchen Alters oder welcher Herkunft. Sein Tun, sein Handeln, seine Art, die Welt zu entdecken geschieht allein durch seine unbeschreiblich ausdrucksstarke Gestik. Unterstützt wird der Prozess lediglich durch Musik und Töne. Die Einzigartigkeit seiner Erschaffung (hier durch Menschenhand) erinnert unweigerlich an den unverwechselbaren Wert jedes einzelnen Lebewesens. Wie jedes Kind seinem Lieblingsstofftier oder seiner Lieblingspuppe Leben einhaucht, baut auch der Zuseher zunehmend Gefühle zu dem tollpatschig-naiven Papiermann auf. 

Von seiner Existenz erfährt der kleine Sympathieträger allerdings erst durch einen auf die Bühne projizierten Film. Übernehmen seine „Schöpfer“ Richard Panzenböck und Co hier die Rolle Gottes, mag der aufklärende Film möglicherweise das „Über-Ich“ des anfangs naiven Papiermännchens sein. Es ist das ewige Spiel des Menschen auf der Suche nach seiner eigenen Identität. Denn diese sechs Meter Papier werden in diesem Stück ungelogen zum menschlichen Lebewesen, so unglaublich das auch klingen mag. 

Dies kann jedoch erst durch einen Perspektivenwechsel geschehen. Solange man sich rein subjektiv erlebt ist keine objektive (und menschliche) Wahrnehmung möglich. Das unterscheidet uns Menschen wohl am grundlegendsten vom Tier. Wer bin ich, woher komme ich und wohin gehe ich? Und das geschieht hierbei so liebevoll und teils auch auf so tragisch nachvollziehbare Art und Weise, dass man den kleinen Kerl  am liebsten mit zu sich nach Hause und adoptieren nehmen möchte. Einfach, weil in 90 Minuten ein paar Meter Papier vermenschlicht werden, so einfach ist das. ...

Die Puppenspieler selbst bewegen sich dabei so angenehm dezent im Hintergrund, dass man nach spätestens fünf Minuten nur noch den kleinen Mann aus braunem Backpapier wahrnimmt. Fast fühlt man sich wieder wie ein Kind, dass bei der Erschaffung von etwas Bedeutsamen zusehen darf. Ein Urknall der Gefühle und Emotionen. Bühne und Spieler verschmelzen zu einem Gesamtkunstwerk.

Und so muss man dieses Stück auch sehen: Als Gesamtkunstwerk mit großartigen Akteuren, die aus einer Idee etwas Magisches gezaubert haben.

Fazit: Ein spektakulärer Abend für Groß und Klein, für Jung und Alt. Und für Leute, die vielleicht noch immer auf Identitätssuche sind. Ganz großes Kino!

bottom of page